Vor 2 Monaten habe ich mit meiner Wanderung in Köln angefangen. Wie weit bin ich?
Also , ich habe jetzt insgesamt 743 km gewandert und bin in Magdeburg angekommen. Zwischenzeitlich war ich auch fuer eine Woche in meiner Krebsklinik. Die Wanderung ist, als man sich vorstellen kann, körperlich und emotional anstrengend aber ich habe die 100%tige Ueberzeugung und Bereitschaft meine Mission bis zum Ende durchzumachen. Das Nashorn und seine Zukunft ist zu wichtig für mich.
Nashörner werden weiter in Rekordnummern umgebracht. Fast 500 sind es jetzt schon bis Juni. Die Welt ist empört aber scheint fast machtlos gegenüber dem unsätigen Hunger für das Horn der von Asien aus kommt:
– Afrika ist unfähig dieses Tier zu schützen und immer mehr Menschen werden als Wilderer ausgebildet und natürlich viel besser bezahlt als diejenigen die das Nashorn vor den Wilderen schützen. Korruption ist weit verbreitet.
– Kriminelle Banden machen unsagbar viel Profit, das Horn wird so hoch gehandelt wie Gold.
– Internationale Bemühungen scheitern an zu wenig Geld und Unterstützung für wirklich nachhaltige Erfolge gegen die Wilderei durchzusetzten.
Wir müssen die Kampanien erweitern, der Kampf muss weitergehen. Wir können es nicht zulassen das das Nashorn auch in Afrika aussterben wird.
Meine Wanderung hat einige wunderbare Erlebnisse, in vorhergegangenen Blogs habe ich darüber berichtet. Besonders hervorragend war die Gelegenheit im Frankfurter Zoo ……ein Nashorn zu füttern und zu streicheln.
In Buhlen, ein kleines Dorf in Hessen, habe ich wieder erlernt das vor der Eiszeit das Nashorn auch in Europa zu Hause war, wie ja auch das Mammut und der Neandertaler. Damals war die Eiszeit für das Aussterben verantwortlich, leider wird es jetzt der Mensch sein. Die Natur kann man nicht aufhalten, aber der Mensch müsste doch irgenwie zu belehren sein?
Bei Zufall fand ich im Harz die Einhornhöhle. Das war ein Platz wo Höhlenbäüren, Löwen, Wölfe über viele Jahrtausende lebten. Im 16ten Jahrhundert wurde die Höhle entdeckt und Gottfried Leibniz nutzte die Gelegenheit um aus den Knochen die er dort fand ein Geschäft aufzubauen indem er klein geriebene Knochen als “Einhornknochenpuder” verkaufte das alle erdenklichen Krankheiten heilen konnte, hört sich irgendwie bekannt an, was?
Vielleicht kann ein Geschäft gemacht werden indem man seine Haare und Fussnägel, also das Kreatin, sammelt und es auf den Markt bringt, genau das ist was in dem Horn vom Nashorn drin ist und wie viele wissen hat es ueberhaupt keine medizinische Wirkung. Also alle Frisör und Kosmetikgeschäfte, denkt mal darüber nach. !!
http://de.wikipedia.org/wiki/Einhornh%C3%B6hle_(Harz)
Wo war ich noch seit Frankfurt?
Bad Nauheim & Friedberg (Elvis hat da seinen Dienst getan) ,
Giessen (in der Nähe des Limes, die 550km lange römische Grenzlinie)
Marburg (sehr schöne Universitätsstadt),
EderSee (ein 100 Jahr alter Damm), und Waldeck
Borken See (eine ehemalige Kohlenfördrung die heute ein wunderbarer Naturpark ist )
Homburg (ein Restaurant das schon seit 1480 existiert.)
Kassel (war da am Hessen Tag, die Wilhelmhöhe Bergpark wurde erst seit einigen Tagen zum UNESCO Welterbe erklärt),
In der Nahe von Elend (ja, so heisst ein Dorf im Harz!) an der damaligen Grenze zwischen Ost und West.
..und ich habe natürlich noch viele, viele andere Dörfer und Umgebungen bewandert und super Menschen getroffen mit denen ich ueber die schlimme Situation der Nashörner sprechen konnte.
Hier ist eine Kopie von meinem neuesten Flugblatt das auf meiner Wanderung verteilt wird. Wir haben schon fast 5000 an Leute verteilt.
Meine Wanderung wird ganz genau von einem Navi aufgenommen, jeden Schritt den ich tue. Manchmal musste ich ein wenig vom geplannten Weg abgehen, entweder wegen Hochwasser, nicht gutbegehbare Wege oder ich hatte mich total verlaufen, das Letztere kommt schon mal vor, Karten und Navilesen ist nicht eine meiner grössten Stärken, leider. Während der Krankheit von meinem Bruder bin ich in der Nähe von zu Hause gewandert weil ich in Bewegung bleiben wollte (ein wichtiger Teil meiner Krebstherapie) und damit die Wanderung in der geplannten Zeit bleibt. Insgesamt habe ich in dieser Zeit 181 km gewandert die wir jetzt dranhängen und bin jetzt in Magdeburg angekommen. Mein Manager sagt ich bin gut in der Zeit!
Bis zum nächsten Mal,
Gaby